Zur Geschichte der Eglseer Bauernbühne. Es wurden zur Faschingszeit immer kleine selbstgeschriebene 1-Akter aufgeführt, sozusagen als „Ratschkattln“. Irgendwann im Laufe des Jahres 1995 sagte Reinhilde Kern bei einem StammtischAbend „ich möchte doch mal ein richtiges Theater spielen, sowie die anderen in den Nachbarorten“. Das war der Beginn der Eglseer Theaterbühne. Ein Ort für die Bühne wurde schnell gefunden, Lautenschlagers Maschinen-Halle. Aber keiner hat gedacht, wieviel Arbeit da noch dahinter steckte. Es wurden Pläne gemacht, aber es war kein Holz für den Bau der Bühne da. Bei einem Sonntags-Frühschoppen wurde Hans Kern überredet, dass Holz für die Bauernbühne zu „spenden“. Auch wurde ein Vorhang gebraucht, denn spendierte Peter Pinzl aus Archenleiten, von der Firma Rester aus Höchensee kamen verschiedene Spenden. Für das elektrische war Peter Preußl aus Schmidmühlen verantwortlich. Zimmerermeister wurde Sepp Bäuml aus Sinzenhof, seine Helfer Hans Ring und Rudi Frankerl. Die Maschinenhalle wurde zur Festhalle umgebaut. Es entstand ein Zusammenhalt unter den Mitgliedern, es wurde dadurch sehr viel bewegt. Ein Theaterstück wurde ausgesucht und so konnte man 1995 das Stück „Die Giftspritzn vom Pirknhof“ aufführen. Für die Rolle der „Giftspritzn“ musste Elfriede Multerer aus Vilshofen überredet werden. Es fehlte aber noch ein wichtiger, der damals mit dem Stammtisch nichts zu tun hatte, Josef Fleischmann Sepp, genannt „Martl“. Die Männer vom Stammtisch fuhren nach Pistlwies, zu einem Frühschoppen. Dieser dauerte bis nachmittags, um den Martl zu überreden, es funktionierte. Dann ging es los mit den Leseproben. Die Zuschauer waren von der Bauernbühne begeistert und so konnte man jedes weitere Jahr ein bayrisches Lustspiel in drei Akten aufführen. Nach den Theateraufführungen wurden die Utensilien wieder abgebaut und die Theaterbühne mit Planen bedeckt. So konnte Familie Lautenschlager ihre Maschinenhalle wieder nutzen. Jedes Jahr mussten die Stammtischmitglieder die Halle wieder komplett reinigen und für die Aufführungen herrichten. Vor der Halle wurde ein Bratwurststand aufgebaut um die Besucher mit frischen Bratwürsten zu bedienen. Mit dem Stück „Das Damenduell“ übernahm Johann Bauer die Theaterleitung und es kamen im Laufe der Jahre auch immer wieder andere Spieler zum Einsatz. Viele Theaterstücke konnte man aufführen, einmal musste man wegen der auftretenden „Schweinepest“ aussetzen. Das letzte Theaterstück wurde im Jahr 2018 in der Maschinenhalle in Eglsee aufgeführt. Ein Einschnitt kam für die Mitglieder auch im Jahr 2019, als ihr Ehrenmitglied Hans Ring verstarb und es keine Aufführung gab. In den weiteren laufenden Jahren gab es wegen Corona keine Aufführungen. Da von der Familie Lautenschlager die Maschinenhalle für den eigenen Bedarf gebraucht wurde, machten sich die Mitglieder auf den Weg um eine neue Spielstätte zu finden. Theaterleiter Johann Bauer fragte bei der Gemeinde in Schmidmühlen wegen dem Salzstodl nach. Bürgermeister Peter Braun gab der Bauernbühne sofort grünes Licht und so hatte man eine neue Bleibe gefunden. Das innere des Salzstodl wurde von den Mitgliedern neu hergerichtet. Eine Theaterbühne und die Tribüne für die Zuschauer eingebaut. Für die Stromarbeiten waren wieder Peter Preußl und Mitglieder der Bauernbühne verantwortlich. Viele Arbeitsstunden haben die Mitglieder geleistet. So ist ein neuer schmucker Theaterstodl (neben Kannenbaum )entstanden und erstmals kann in Schmidmühlen nach langer Zeit wieder ein Bauerntheater aufgeführt werden.